Interview mit Hanspeter Trüb, CEO Schweiz. Judo & Ju-Jitsu Verband seit August 2022

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Nach Managementfunktionen in den Bereichen Marketing, Sponsoring und Verkauf bei der Wander AG, in welcher er seit 13 Jahren tätig und in den vergangenen 3 Jahren als Head of Supply Services angestellt war, tritt Hanspeter beruflich zum ersten Mal in den Sportsektor ein. Sport ist seine Leidenschaft, und sein Interesse für das Judo gross – entsprechend hoch ist Hanspeters Motivation für seine neue Tätigkeit.

Hanspeter ist Generalist. Will den gesamten Prozess eines Geschäfts durchblicken, Zusammenhänge erkennen und eine Organisation als Ganzes verstehen, um sie in die richtige Richtung zu lenken. Und die Lust darauf, dies im Sportkontext umzusetzen, ist unglaublich gross. Er freut sich darauf, sich eingehend mit Judo und Jiu-Jitsu zu beschäftigen. Eingetaucht in die Thematik ist er bereits – die Judo & Jiu-Jitsu-Lektionen gehören seit 3 Monaten fest in sein Wochenprogramm. Wir haben dem neuen Geschäftsführer des SJV vier Fragen gestellt.

Was reizt dich so besonders am Judo?

Judo ist für mich eine äusserst faszinierende Sportart, deren Bedeutung über die rein sportliche Orientierung hinausgeht. Sie umfasst eine Lebensschule, welche ganz besondere Werte vermittelt und die Athletinnen und Athleten in ihrem Denken und Handeln leitet. Werte wie Selbstbewusstsein, Disziplin und Bescheidenheit werden ihnen bereits ab dem Kindsalter vermittelt und prägen die Entwicklung der jungen Judoka bedeutend. Für sie ist Judo mehr als das reine Absolvieren eines Trainings. Die Budo-Werte haben einen viel globaleren Einfluss und begleiten die Athletinnen und Athleten ein Leben lang.

Worin siehst du die grösste Herausforderung in deiner neuen Tätigkeit?

Wir befinden uns in der momentanen Post-Covid-Phase, die geprägt ist von einer hohen interpersonellen Dynamik, einer herausfordernden finanziellen Lage und verschiedenen anlaufenden Projekten. Die grösste Herausforderung sehe ich darin, Stabilität in diese dynamische Situation zu bringen, sodass die verschiedenen Akteure innerhalb des Verbandes gemeinsam an einem Strick reissen. Wir haben ein grosses gemeinsames Ziel: Das Judo in der Schweiz weiterzubringen. Um dieses Ziel erreichen zu können müssen wir ein Gleichgewicht finden aus meinerseits sehr willkommenen und geschätzten kritischen Diskussionen, konsensorientierter Akzeptanz und geschlossener Zusammenarbeit nach getroffenen Entscheidungen.

Was steht momentan im Fokus deiner Zielsetzung?

Im Moment liegt mein Fokus auf dem Vertrauensaufbau. Es ist eine gewisse Skepsis zwischen verschiedenen Akteuren im Verband spürbar. Diese gilt es durch offene Gespräche und konstruktiven Austausch zu überwinden. Mein Wunsch und Ziel ist es, dass uns allen wieder stärker bewusst wird, was unser grosses gemeinsames Ziel ist: Die Förderung des Schweizer Judo und das Handeln im besten Sinne des Sports.

Wie nimmst du die Zusammenarbeit mit Budo-Sport AG Bern wahr?

Budo-Sport Bern ist der offizielle Ausrüstungspartner der Schweizer Judo-Nationalmannschaft. An den offiziellen internationalen Turnieren treten unsere Athletinnen und Athleten mit dem Judo-Gi von Budo-Sport auf. Zusätzlich zur Ausrüstung können wir bei Budo-Sport ergänzende Materialien zu besonderen Konditionen beziehen. Marc Keller und das ganze Budo-Sport-Team sind mit unglaublich viel Leidenschaft dabei und setzen sich 100% fürs Schweizer Judo ein. Ihnen geht es, genauso wie uns, darum, sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport das Maximum zu erreichen. Dafür geben sie alles, nehmen sich Zeit und gehen die Extrameile. Eine solche Leidenschaft für die Sache ist wirklich einmalig.

Posted in: Kampfsport Insights