Vom Anfänger mit dem weissen Gürtel bis zum Meister mit dem schwarzen Gürtel – jeder Judoka durchläuft eine bunte...
Schweizer Judoka auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris
Nils Stump: Eine Medaillenhoffnung
Nils Stump ist einer der vielversprechendsten Judoka der Schweiz und wird in der Gewichtsklasse bis 73 kg antreten. Er gewann den Weltmeistertitel 2023 und holte bei der WM 2024 die Bronzemedaille. Im Mai dieses Jahres triumphierte der 27-Jährige beim Grand Slam in Duschanbe (TJK) – nach den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften die höchste Turnierstufe der IJF.
Nils hat sich durch seine beeindruckenden Leistungen bei europäischen und internationalen Wettkämpfen einen Namen gemacht. Er ist bekannt für seine dynamischen Techniken und seine Fähigkeit, sich in schwierigen Situationen durchzusetzen. Seine Teilnahme an den Olympischen Spielen wird mit grosser Spannung erwartet, da er definitiv zu den Medallienanwärtern gehört.
Daniel Eich: Ein aufstrebendes Talent
Daniel Eich wird die Schweiz in der Gewichtsklasse bis 100 kg vertreten. Er belegt derzeit Rang 14 in der Weltrangliste und hat sich durch seine beständigen Leistungen für die Olympischen Spiele qualifiziert. Letztes Jahr gewann er beim Grand Slam in Antalya die Silbermedaille.
Daniel ist ein sehr sympathischer und talentierter Judoka, der ebenfalls grosses Potenzial hat. Seine technische Finesse und sein taktisches Geschick machen ihn zu einem ernstzunehmenden Kandidaten bei den Spielen in Paris. Er hat bereits auf mehreren internationalen Bühnen überzeugt und gezeigt, dass er mit den besten Judoka der Welt mithalten kann.
Binta Ndiaye: Ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Fabienne Kocher
In der Gewichtsklasse bis 52 kg haben sich sowohl Binta Ndiaye als auch Fabienne Kocher qualifiziert. Kocher belegt Rang 17 und Ndiaye Rang 16 in der Weltrangliste.
Leider kann die Schweiz nur eine Athletin in dieser Kategorie entsenden, was zu einem intensiven Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden geführt hat. Erst kürzlich standen sich die beiden Sportlerinnen im Grand Slam Final in Tadschikistan gegenüber – eine Schweizer Premiere.
Fabienne Kocher, die ältere und erfahrene Kämpferin, hat sich durch ihre beständigen Leistungen auf internationaler Ebene einen Namen gemacht. Sie gewann eine Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2021 in Budapest und hat sich durch ihre technischen Fähigkeiten und strategischen Ansätze als eine der besten Judoka der Schweiz etabliert.
Binta Ndiaye ist eine junge, sehr talentierte Kämpferin, die ebenfalls beeindruckende Erfolge vorzuweisen hat. Die 19-Jährige ist bekannt für ihre explosiven Techniken und ihre Schnelligkeit auf der Matte. Sie hat sich schnell in der internationalen Judo-Szene etabliert und zeigt grosses Potenzial für die Zukunft. Ihre Fähigkeit, sich schnell anzupassen und ihre Gegnerinnen zu überraschen, macht sie zu einer gefährlichen Konkurrentin.
Nach Entscheid von Swiss Olympic in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Judo & Ju-Jitsu Verband wird Binta Ndiaye (1 Rang vor Fabienne Kocher) nach Paris fahren. Wir gratulieren Binta von Herzen für ihre erste Qualifikation und Fabienne für ihre Top-Rangierung als Nr. 17!
Wettkampfform
Die Judo-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen bestehen aus einem Turniersystem, in dem die Kämpfer in ihren jeweiligen Gewichtsklassen gegeneinander antreten. Die Kämpfe werden im K.o.-System durchgeführt, wobei die Verlierer der Halbfinalkämpfe die Möglichkeit haben, im Hoffnungslauf um die Bronzemedaille zu kämpfen. Welche Rahmenbedingungen beinhalten solche Kämpfe?
Ablauf eines Judo-Wettkampfes
Hajime (Start): Der Kampf beginnt auf Kommando des Kampfrichters
Ippon: Ein Kämpfer kann den Kampf vor Ablauf der regulären Zeit gewinnen, indem er einen perfekten Wurf, einen Boden-Festhaltegriff von 20 Sekunden oder einen Würgegriff resp. Hebel erfolgreich anwendet.
Waza-ari: Ein Kämpfer erhält einen halben Punkt bei nicht-perfekten Techniken, resp. ab 10 – 19 sek im Festhaltegriff. Zwei Waza-ari ergeben ebenfalls einen Ippon.
Shido (Verwarnungen) und Hansoku-make (Disqualifikation): Bei Regelverstössen erhält ein Kämpfer Strafen, die dem Gegner Vorteile einbringen können. Bei technischen oder taktischen Fehlern oder Passivität, wie beispielsweise fehlendem Kampfgeist oder übertriebener Verteidigungshaltung, kann ein Kämpfer bis zu zwei Shido erhalten, ohne dass dies unmittelbare Konsequenzen hat. Beim dritten Shido wird ein Hansoku-make (Disqualifikation) ausgesprochen – der Kampf ist beendet. Zudem ist es möglich, für ein schwerwiegendes Vergehen oder für Handlungen, die dem Geist des Judo widersprechen, direkt einen Hansoku-make zu erhalten.
Qualifikationsprozess und Erwartungen
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Judo erfolgt über die Weltrangliste der International Judo Federation (IJF), wobei die besten 17 Judokas jeder Gewichtsklasse sich direkt qualifizieren. Zusätzlich gibt es kontinentale Quotenplätze, die an die besten Athleten aus jeder Region vergeben werden. Die Schweizer Athleten haben sich durch ihre herausragenden Platzierungen und Leistungen in verschiedenen internationalen Turnieren qualifiziert.
Die Erwartungen an das Schweizer Judo-Team sind hoch, insbesondere aufgrund der Erfahrung und der bisherigen Erfolge. Die Schweiz hat ein starkes Team für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Mit Athlet*innen wie Nils Stump, Daniel Eich und Binta Ndiaye hat die Schweiz gute Chancen, im Judo Medaillen zu gewinnen. Wir drücken unseren Athletinnen und Athleten auf jeden Fall die Daumen und sind gespannt auf ihre Leistungen in Paris.
Weitere Informationen und aktuelle Updates finden Sie auf der offiziellen Website des SwissOlympic Teams und der International Judo Federation.
Hinterlassen Sie einen Kommentar